Geschäftsführerin Sabine Keinath im Gespräch mit der Augsburger Allgemeinen

Nachdem ein junger Mann mit 165 Stundenkilometern innerorts unterwegs war, hat sich die
Augsburger Allgemeine mit dem Thema Rasen beschäftigt. Unsere Geschäftsführerin und Verkehrstherapeutin Sabine Keinath wurde dem Interview als Expertin hinzugezogen.

Sabine Keinath lässt wissen, dass eine so hohe Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts eher
selten ist. In ihre MPU-Kurse kommen die meisten Klienten wegen Alkohol, Drogen, zu vielen
Punkten in Flensburg oder Aggressionen.
Wie die Wissenschaft belegt, wird das Gefahrenbewusstsein im frühen Erwachsenenalter
ausgeprägt. Es gibt durchaus jüngere Männer, die durch schnelles Fahren oder getunte Autos
auffallen möchten. Meistens geht es dabei um eine Kompensation, um Erfolg oder
Selbstbestimmtheit zu zeigen.
Weil jeder Mensch Automatismen hat, geht es nicht nur darum das Verhalten beim Autofahren zu
verändern, sondern auch in anderen Bereichen. So rät Sabine Keinath nach einem Streit erst
zweimal um den Block zu laufen ehe man ins Auto steigt.
Im Rahmen einer MPU erreicht man eine Veränderung sowohl durch Gruppenkurse zur
Wissensvermittlung als auch in individuellen Einzelberatungen. Die Lebensgeschichte spielt dabei
immer eine zentrale Rolle.
Im Zuge einer MPU bekommt Sabine Keinath oft zu hören, dass die Klienten ihren Lebensstil im
Rahmen der MPU Vorbereitung und Beratung umkrempeln, um ihr Verhalten zu ändern. 70 bis 80
Prozent der Klienten lassen verlauten, dass es gut ist, wie alles verlaufen ist. Ohne eine MPU
wüssten sie nicht, wie ihr Leben sonst weiter verlaufen wäre.
Weil Deutschland ein Land der Selbstverantwortung ist, sollte sich jeder Einzelne in der Pflicht
fühlen, auf andere zuzugehen, wenn sie getrunken haben und ein Auto noch selbst fahren möchten.
Natürlich gibt es in der Fahrschule Theorie-Blöcke zum Thema Alkohol, Drogen und Gefühle. Um
den Jugendlichen die Themenbereiche näherzubringen, gibt es die Möglichkeit der Visualisierung.
Wenn man den Jugendlichen aufzeigt, was passiert, wenn man statt 30 50 fährt und sie sich
vorstellen, dass ein Freund dadurch verunglückt, regt das zum Nachdenken an. Sabine Keinath stellt
ebenfalls fest, dass die Jugend beim Thema Alkohol sensibler geworden ist.

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